Die Zeitwaisen

Die Zeitwaisen

Textlich Bildlich Klanglich Denklich

Gravitation Feld der Zaumzeugreisenden

E i n  L o t

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der die das - hanglos zu summen

einflüsterungen der zungenfertigkeit, gemessen am tagesumsatz der fertilität

erster Gesang

in: Alles und Nichts …, Zeitreise
Absurdes Theaterstück

1. bodendecker für problemzonen beim klieben (spalten) oder wie ölig sind die triebe (konfetti)

horst ist tot. sein verstand ist vom bauen gewachst. er war eine reine eigennutzung
und sowieso nur für die dielen gemacht. als bodendecker gibt er nun eine schöne unterlage beim vorspiel.
tamara, die nach birnen riecht, nennt ihn zärtlich ihren lyrischen efeu.
im finale einer befreundet klingenden dreierschwingung entscheidet sie sich dann jedoch
für das holzbein der rückfettenden fichte.

prall gefüllt mit samen, deren herkunft sie nicht mehr erinnern kann,
erkennt sie sich im spiegel als ölige marinde. hastig entledigt sie sich
des inhaltes und beseitigt diesen, indem sie ihn gierig verschlingt.
mit der pulpa ihrer schleimigen hülse schminkt sie sich lippen
und spitzen der brüste zimthymanisch.

dann setzt sie sich, eingehüllt in einen täuschend schönen mantel aus
horsts rückenhaut an den rand der konferenzdenker.
dort verstärkt sie von nun an regelmäszig die kliebe
der ölerten triebe. sie nennt sich nun tamariske
und strebt eine heirat mit dem fettigen marilke an.


2. das tier mit dem mehlfusz macht sich auf den weg,
um mit dem wort bestäuben im sinn die wiesen und deren blumen
zu beglücken bis tief in die wurzeln. unterwegs verliert es ein s .


3. der engel, der sich als fahrstuhlt betätigt, ächzt unter der last der menschlichen gewichte.
still seufzt und flüstert er immer wieder: du weiszt nichts, du weiszt nichts.


4. der assistent des hechtes
schlosz phorsorglich das pherhältnis zu seinen sachen ab,
bephor er sich dem im trüben fischenden wisser hingab.


5. das huhn hilda spricht:
fortwendigerweise verstellseiten sich
die entschriftungen versprechmäntelnder akte
als zeigwürdigkeiten einseitiger anschauungen.


6. die flügelrose gürtet sich und steigt auf.
sie legt sich um den mann wie die kaumillen
des härzens am gehüteten windschlag.
der mann verzweifelt daran und bringt sich endlich um.

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gegenstände schreibendes nichtschreiben

in: the daily horror — Szene 48
Alles und Nichts …
Komödie

die labung der räume
fliguren
goldhülsen lippenstifte
hälse
riemchen und schnüre
schuhe
vorgerückte zeit
fehler
sprach vergessen
weinen
vor lust und wollen
lachen
subversives dasein
injektionen
und lange beine
weilen
an langen leinen
hälsen
mit mundverzückung
fließen
verzuckertes laben in
räumen
sich zu ergießen in
träumen
einander zu er-tragen.

ächzs.

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gehirnfogelfutter

in: the daily horror — Szene 90
Alles und Nichts …

folge
folgefogel
follgefuttert.

ganz eigenartige
hundbewegung,
hofbewegung,
wie melusinenhaft.

nach einer drehung
folgen ameisenfögel
aus strelizienstrahlen,
unzweifelhafte fögel.

den ganzen tag huschen
pustende wesen vorbei,
verschroben in ausstoßender
blasblümigkeit.

im blau der beeren vergoren
kauern meine meisen, taumeln
entlang der sinnlosigkeit, die beine
durch dinge gezogen.

schöne bummelei.
ich komme nicht davon,
auch nicht - geschoren.

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tun und tat

in: the daily horror — Szene 21
Alles und Nichts …
Absurdes Theaterstück

mein kind,
das ich pulverisierte
durch wasserentzug
durch verbrennung
bis zum höchsten grad
bis zum n-ten grad also
und die asche dann fein
im mörser zu diesem grau-
rötlichen pulver zerrieben hab,
füllte ich in die kapseln,
die ich von den ärzten bekam
und die hier immer noch
herumlagen, die ich natürlich
zuvor entleerte und den inhalt
in die blumenbeete warf,
verzehre ich nun, zehre davon,
verzehre eine kapsel pro tag,
pro tag eine kapsel,
mein kind.

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