Die Zeitwaisen

Die Zeitwaisen

Textlich Bildlich Klanglich Denklich

Unser Garten ist groß

U n d  w i r  h a r r t e n

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das zersprechen zu brechen oder das sprechen zu verbrechen oder das
verbrechen zu sprechen oder .... das sprechen zu zerbrechen ...

vorversilben

zuzer
zube
um
umzer
umbe
zu

umzu
unzu
unz
tuber
tube
tub

umtun -
untun .

untzubel unbezub !
urtaube nuss ! ur !

zube
tutu
-
tube
zuzu !

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von den königen

ein rotationsprojekt

in: Alles und Nichts …

in den büschen sitzt der kräuterkönig. wenn früh die sonne scheint, dann sitzt er da.
jagt seine tausend mucken fort und mit den augenlidern fächelt er sich luft zu.
von diesem moment an ist er der narr. und der narr ist könig. der narr ist könig
der blätter, der palmen und fächer. er denkt: farnfarbenes rotationsobjekt
und schaut zwischen den kräutern und büschen nach frauen in bunten blättern,
nackt. am mittag sagt er: "ja. nun harre ich der runden dinge, denn ich bin der könig
der fliegenpilze und grünröhrlinge."

eine antilope lässt ihren schatten auf den scheibenkönig fallen.
er beginnt, ein buch darüber zu schreiben. über das beschatten,
den fall einer verlorenen form und den abschied vom körper.
die antilope tanzt dazu. laut sagt er dann: "o du! anti-loop,
mein gnomonomon. ohne deinen schatten wüsste ich nicht,
dass dein festkörper wirklich anwesend ist" und ruft voller freude:
"welch ein fest ! die antilope tanzt ! zündet grüne fackeln an grünen
spänen an! wir wollen auf den abend warten und im nachtgewächs
verreisen, zu den sternenbeissern fahren, zunder auf die erde schmeissen!"

und als sich der abend senkt, sagt die antilope: "komm nun, du,
mein geliebter und könig der scheiben, komm und streichel
mein elektrisches fell, dann schenk ich dir einen funkenflug."

und der nachtkönig befüllt die himmel mit leuchtend gelben blütenscheiben.
ausschweifend sagt er: "nachtkerzen" und stellt einen eimer wasser dazu.
dann beginnt er zu schwärmen und zu schwärzen und schreibt einen brief
an eine fremde geliebte. lu?

über allen aber thront der könig der gestirne mit argusfalteraugenblau
und siebenfarbigem mantelsaum. er durchschaut die komplexität der
orbitale und sagt: "psi-iiiiiiiiii. in wellenfunktionen seh ich meine braut,
eine fast nackte puppe mit goldrandigen strings und aufgerichteter mähne.
unter der mannigfaltigkeit eines elektrolytischen baumes dreht sie spinfäden
zu mächtigen knäueln mit positiver verschlingungszahl. sie heißt a7e und ist
eine theoretische hyäne. nun geh ich auf wolken durch ein ruhiges universum;
ich habe genug gesagt."
zum morgen hin schließt er die augen, legt die himmel in glutrote fächer und
öffnet sie über büschen, kräutern, dächern und einem neuen tag.

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ein summer oder summen. additionen oder substitutionen. verzunderung.

hin und wieder versucht mr. homes von drinnen einen blick auf die außenwelt zu werfen;
ein ziemlich verwegenes unterfangen, wie er persönlich findet. trotzdem begibt er sich
zum fenster um hinauszuschauen, doch die schwärze der fliegen verhindert jegliche aussicht,
auch die auf erfolg.

so begibt sich mr. homes wieder beruhigt hin und zurück an seine anlegestelle,
welche auch ein wilder liegeplatz ist. dort beginnt er, sich die außenwelt vorzustellen,
basierend auf den erinnerungen seiner zuletzt eingesammelten bilder.

und er erinnert sich seines vorangegangenen gehens und wie er so von einem zimmer
ins andere schritt, so ging er durch verschiedene zeiten, vor und zurück. es war eine
bewegung ohne richtung und mr. homes sagt laut: so ward das verwegene unterfangen
doch nicht zu einem erfolglosen verkommen. dann verfällt er in schweigen.

während draußen die durch die lüfte segelnden fische, denen die medusen im nacken sitzen,
die kurve nicht mehr kriegen und spiralförmig wie schraubtiere nach unten in elektromagnetische
feldfallen fallen, hört mr. homes nur noch die individualität des gleichbleibenden tones bräungelblicher
kerbeltiere. er nennt sie isolatoren im simulationsraum.

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