manche tage könnten etwas charmanter sein
protokoll über eine wahrgenomme busfahrt
in: the daily horror — Szene 18
Alles und Nichts …
hustender mann in reihe eins.
hustet und hustet, hustet ohne ende
und übergibt sich dabei.
der bus hält.
frauchen mit hündchen steigt ein.
stellt es auf platz hinterm fahrer ab.
der bus fährt an, der hund, der bellt,
hebt das bein, scheißt auf den platz.
busfahrer hält den bus an,
dreht den kopf aus der kabine,
verweist den hund dieses platzes.
feines theater mit dem fahrer.
frauchen nimmt hündchen und geht,
beleidigt, zwei meter nach hinten ab.
kommt nicht weiter. im gang steckt eine fette frau
in nöten und engen, fest und verklemmt
zwischen den hal-te-ge-stän-gen.
der bus, der fährt.
wiederum eine frau, beisst sich in die hand.
ihr blick ist leer.
sie spiegelt ihr gesicht im fenster, hin und her.
ich sitz weit hinten. damit ich den überblick hab.
neben mir ’ne alte frau. regt sich über
„falsch geparkte schuhe“ auf.
sie keift. und während des gekeifes
fällt eis aus ihrer kopfhaut heraus.
mir wird kalt, es riecht wie auf einer deponie.
„zu falsch! viel zu falsch! es ist ein ungleiches paar!!“
so geht ihr unablässiges gekeife. ich möchte ihr den hals
umdrehen und weiss nicht wie. öffne meine tasche,
hole eines der messer hervor, schneide ihr den kopf ab.
der busfahrer hält den bus an.
er kommt aufgeregt, zu mir gelaufen
und gratuliert mir zu der kopflosen tat.
dann nimmt er den kopf und verläßt den bus, ohne fragen.
das einzige, was ich von ihm noch höre, ist:
ausgangsmaterial ... !
exit. material.
das war einer von manchen tagen.