tag 1 bis x
in: sich ent-schrei-bendes — Sektion 1
Alles und Nichts …
überschriebenes beschreiben
treiben trifft auf schwingkreisreisen
solange ich schreibe bleibe ich, auch bleib ich zurück,
wenn ich weiterschreibe noch weiter zurück, bis ich übrig
bleibe, hin und zurück, als rest vom stück und hingeschrieben,
hin und weg, nein hin und zurück, der weg ist ein fest,
wenn ich mich verschreibe, vielleicht auch beschrieben zurechtgerückt,
und so etwas bleibe, mehr dunkel im licht und verbleibe am ort, dort wo es sich trifft,
und verirre mich, verirre mich auf meiner reise auf eine weise die anders ist.
verwirre mich.
wirre im t-raum-areal also zeit-raum-areal, wo das hirn sich verbiegt
weil es andersrum liegt, weil ich wirre im schreiben vom schreiben nur bleibe,
und irre mich, weil ich richtig falsch dabei liege,
und mich nicht verbiege weil ich immer noch liege und lüge im liegen und lüge nicht,
wenn ich schreib, daß ich im liegen lüge und dies gelogenes schreiben ist weil
das gelogene nichtschreiben ist und ich dem nichtschreiben nicht unterliege und
alles geschriebene ungelogen ist. aber alles geschriebene ist schweinerei?
so liege ich.
über dem schreiben.
überliege und lege mich fliehend und fließend in die bebenden hände beim schreiben
zu zirkelnden kreisen, und jetzt? läßt kreisen mich: über-treiben? zu ihm, zu einem
geraderen, zu einem geredeten hin? hingeredet bleib jch ihm, hingetrieben treib ich sinn,
wieso weshalb wie wer jch bin und ob jch nicht doch, eingeredet bin.
mir schwindelt schon beim schreiben und würde doch so gern noch bleiben, bei ihm,
dem sinn. doch lass mich treiben. springe vor und springe zurück. schwinge vor, schwinge zurück, verzeitige mich, be-seitige mich: bedecke mich mit seiten.
be-decke mich also mit seiten.
mit seidigen deckern, deckenden blättern, seiten-weise, seiden-weiße, seitenweisige seiden. so lieg jch im seidenweißen blätterversteck, bedachtes bedacht, bedecktes bedeckt.
so liege jch bedeckt bedeckt, bedeckt von allen seiten, in seiten und seite und spanne nur und spanne nur die zeiten. ziehe die geraden leinen auf, linien auf leinernen seiten. oh, aufgespannte zeiten, wie leinen auf seidigen weiten und töne drauf und stöhne laut:
oh sieh, nein hör! auf den weiden, die bereiten ! schreib auch schrei-bereiten !
kühe, zwischen hoch gespannten leinen. da liegt große spannung drauf. und die leinen leiten.
so liege jch und bin verlegen durch mein schreiben nicht verloren, nicht verlogen,
doch ungelogen ungelegen spring jch durch die zeiten, mit seitenschwung in den zeitensprung und hänge in den zeilen, will sie teilen zu geteilten weichen weilchen … bedecke die seiten mit zeichenteilchen und wollte doch der müden hand ein ständchen bringen, ein stündchen nur und seh meine hand:
zu einer tasse greifen.
so greifen wir beide, eine stille tasse aus müdigkeit, ein stilles tasten der hastenden hand über die tastatur, auch über DER; auch tastende hand übersetzen, über-tasten, über sätzen, übersetzen der hand. doch was sollte jch aus einer müden tasse anderes trinken als müdigkeit? und daneben: die rosenkerne.
jch sage: g.art.elier.
hier besteht eine möglichkeit zum wenden, zum wendekreis, zum reden hin, zum geraden sinn, doch jch wende nicht, jch ende nicht, jch drehe zu geraden die enden.
schienbeine der zeit, laufen an den wänden entlang, über die decken zur anderen wand,
stiefbeiniges schiefmütterchen, du holst mich nicht ein und du findest mich nicht
in meinen gewändeten verstecken. denn jch habe bewändet begonnen zu sprechen.
in meinem unberandet raum,
abruptes zu wenden dem sprechen.
auch DAS sprechen, in wieviel zügen, zügellosigkeit, leere jch das porzellanige kleid? auch launiges kleid, jch will es glauben, auch schlüssellos, oh, bestirbtes stürzen in meiner glückseligkeit, in meiner rastlosen zügellustigkeit, über bügellistiges brett besteigt der sandbote mit eingeköcheltem handpapier notenbereit das bereift beginsterte fensterbett. jch aber, sprachanästhesist voller linkszeitiger erfüllungen bemerke in lautender konzision: der angeborene mund ! geburtsort, geburtswort, klanggerät und stimminstrument, oh, aris, goldmund voller narzissen, für ihn heb jch den mund aus dem lavendelversteck, heraus aus dem kissen und stopfe die kerne der rosen hinein, in mund und kissen,
rosenkerne im kissen.
daran geheftete hoffnung auf ein wunderwort und das porzellanige kleid am warteort, und töne aus dem mund heraus, lausche den tönen nach und hebe sie auf zum aufheben in gestiegener hoffnungshaltung, heftungshoffnung in lavendelfetzen, in der ferne, wo sterne leuchten als trostlaterne und raufen singen es geht mir gut, in weilen, in weiden, wieder auf zuhauf, gehoppel, getreiden und ferneres schreiben, ein sicherndes gut, einsichernde glut. mir löscht das gewässerte aus den augen die aufgehobene frühlingswut, wunderglut, es geht mir gut, das will jch glauben. vergossen isoliert sich das mundsekret zur flut, zur isolierflüssigkeit neben den nostalgischen geräuschen, geräuschen eines nostalgisch geschriebenen am warteort,
herbeibittend, salbeibittend das wundergrüne zunderwort.