Xabu Iborian

Die Zeitwaisen

Textlich Bildlich Klanglich Denklich

KommTier! | Auf | | |

BAGL afFAIRs 2011

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

Auf der BAGL-afFAIRs in der Spandauer Straße 2 in Berlin-Mitte, waren vom 7. September bis zum 11. September Werke folgender Teilnehmer zu sehen:

Aura Ling | Ali Zülfikar | Alo | Anke Aust | e.roth 01 Lichtkünstler | Manfred Böhm | Günther Bergmann | BerHWolf | Regine Bröse | Thomas Bröse | Hermann Brudke | Cosia Immerscheen | Uwe Funke | Sandra Carmen Gardlo | Amalia Gil-Merino | Hans ´berggorilla` Maaßen | Daniel Harms | Sara Horwath | Kurt Heppke | Steffen Kindt | Lancelot Alonso | Simone Jary | Laule | Marana Grit Glowacki | Martin Sieron | Gesine Imhof | Elzbieta della Rovere | Traute Macom | Katerina Omelchuk | Michael Parks | Andrea Plank | Rene Norbert Reiger | Rotraud Rospert | Henriette Simon | Anja Schneider | Jennifer Spruß | The Artdreamproject of J.-U.Sp. | v.rauh | Woyata | Wolwa | Marcin Glowacki | Joe M Kernbach | Bernadette Schweihoff

Eröffnung war am 7.9. 18:00.

Folgende vier Werke hatte ich an die Wand geheftet.

Love Matters and The Cobweb of Fate

Love Matters and The Cobweb of Fate

Elfin Presence

Elfin Presence

The Irresistible Impetus of Life

The Irresistible Impetus of Life

Tempting Salvation

Tempting Salvation

KommTier! | Auf | | | |

Wirklichkeit, Wahrnehmung … und Realität?

Technik und Entwicklung

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

Die tatsächlichen Belichtungszeiten liegen meist bei weit unter einer Sekunde, während derer die Kamera nicht starr auf das Motiv ausgerichtet ist, sondern innerhalb des Auslösezeitraums gezielt bewegt wird.

Bei dieser entfesselten Fotografie – befreit von der „Motiv-Objektiv-Spiegel-Okular-Auge“ Fessel, oder allgemeiner beschrieben, der „Motiv-Kamera-Auge“ Fessel – entsteht das Bild durch die spezielle Bewegung und Handhabung der Kamera, deren für die jeweilige Aufnahme angepassten Parametern und dem ausgewählten Einsatz ihrer technischen Möglichkeiten und Eigenheiten.

Die Bewegung ist im Ansatz bewusst, präzise und so weit möglich kontrolliert … ähnlich einem Pfeilwurf, dessen Flug nie vollständig kontrolliert werden kann.
Dies erfordert Konzentration und Körperbeherrschung – ebenso wie bei einem Pfeilwurf.

Und nein, ich werfe die Kamera nicht – sie verlässt meine Hand nie.

In einem iterativen Prozess, durch Feedback und Anpassung, entsteht eine Reihe von Aufnahmen, bis die richtige im Kasten ist, oder zumindest zu sein scheint.
Die Analogie zum Pfeilwurf bemühe ich an dieser Stelle nicht noch einmal; oder doch?

Oft breche ich ab, weil es mir nicht gelingt, die Situation in gewünschter Weise einzufangen – oder ich jedenfalls im Moment diesen Eindruck habe.

Letztendlich beurteilen lassen sich die Aufnahmen erst während der anschließenden Entwicklung.
Dabei kann eine gut geglaubte Aufnahme sich als unbrauchbar erweisen, oder ich in einer abgebrochenen Reihe ein herausragendes Bild entdecken.

Das Sichten der Aufnahmen erfolgt an einem großformatigen, kalibrierten und profilierten Grafikmonitor. In einem ersten Durchgang selektiere ich die jeweils weiter zu entwickelnde Aufnahme an Hand der Wiedergabe mit den an der Kamera voreingestellten Visualisierungsparametern des RAW – dem digitalen Negativ.

KommTier! | Auf | | | |

Wirklichkeit, Wahrnehmung … und Realität?

Wirklichkeit, Wahrnehmung und Abbildung

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

Die durch diese Art der Fotografie erzeugte Abstraktion könnte, rein äußerlich, prinzipiell auch durch manuelle, indirekt bildgebende Methoden erreicht werden, wie z.B. der Malerei.

Dies wäre jedoch eine Abstraktion die dadurch entstünde, dass Gegenständliches geplant abstrahiert oder frei komponiert würde, oder dadurch, dass entsprechende optische Eindrücke in der Vorstellung visualisiert werden.

Um jedoch die durch meine Fotografie erzeugte Abstraktion, und den dort hin führenden Prozess, mit den Mitteln manueller Methoden nachzuempfinden, müsste eine entsprechende visuelle Wahrnehmung durch Bewegung der Augen und des Kopfes oder des gesamten Körpers herbeigeführt und direkt abgebildet werden.

Da sich diese visuelle Wahrnehmung jedoch im Moment der Bewegung nicht unmittelbar umsetzen lässt, sondern – sofern überhaupt – nur aus der Erinnerung, ist eine vollständige Analogie manuell nicht zu erreichen.

Zwischen Erinnerung und indirekter manueller Wiedergabe steht immer die intellektuelle oder emotionale, bewusste oder unbewusste Interpretation.
Augen, Kopf, Hände.

So bezeichne ich diese Art, der durch die spezielle Handhabung der Kamera erzeugten Abstraktion, diese unmittelbare Abstraktion der Wirklichkeit durch den Prozess des Fotografierens, auch als direkte, intuitive oder reine Abstraktion.

Die Auswahl der Situation, das kompositorische Abschätzen der Situation sowie der geeigneten Handhabung der Kamera, die anschließende Selektion der einen Aufnahme unter vielen, unterliegen jedoch ebenso Augen, Kopf und Händen.
In dieser Hinsicht ist jede Fotografie subjektiv, interpretierend und abstrahierend.

Fotografie bildet generell die Wirklichkeit genauso wahr oder unwahr ab, wie eine manuell erstellte Abbildung.

KommTier! | Auf | | | |

Wirklichkeit, Wahrnehmung … und Realität?

Fotografie, Abstraktion, Quanten

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

Meine Art der abstrakten Fotografie ist Fotografie in technischer Hinsicht, weil ich mich des Werkzeugs Fotoapparat, einer digitalen Spiegelreflexkamera, sowie fotografischer Verarbeitungsmethoden bediene. Der eigentliche Prozess des Fotografierens, die Wahrnehmung des Motivs, die Führung der Kamera, ist jedoch weitaus mehr charakterisiert durch die intensive Beziehung zwischen Hand, Augen, Wahrnehmung während des Malens oder Zeichnens, als in der klassische Fotografie.

Durch die vorgefundene Situation motivierte, gezielte, intensive Bewegung der Kamera, gestalte ich nicht nur eine Übertragung, sondern eine Transformation des von mir ausgewählten Motivs – eines visuellen Fragments der mich umgebenden Wirklichkeit – in die fotografische Abbildungsebene.

Mehr noch, hält die Kamera nicht etwa meine Wahrnehmung dieser durch Zeit und Raum vorgegebenen Situation der Wirklichkeit fest, sondern entfesselt die zu fotografierende Situation in Zeit und Raum durch den Vorgang der Bewegung, einer Bewegung, mit der ich dem zu fotografierenden Motiv erst seine vollständige Gestalt gebe. Ein Motiv, das nur für den Moment dieser Bewegung existiert, dessen Wahrnehmung in diesem Moment allein der Kamera möglich ist. Ein Vorgang, der unmittelbar auch zu einer Abstraktion der ursprünglichen Situation führt.

Die einzelne Aufnahme in diesem Prozess ist nicht immer ausreichend zu bestimmen. Die antizipierte Transformation gelingt meist nur durch Näherung, durch eine Vielzahl von Aufnahmen, in einer Art rückkoppelnder Iteration – Bewegung, Aufnahme, Grobkontrolle der Aufnahme an der Kamera, Optimierung der Bewegung, etc. –, aus denen ich im weiteren Verlauf selektiere.

An anderer Stelle vergleiche ich dies mit dem gezielt geworfenen Pfeil, der ins Schwarze trifft – oder daneben, je nach Sichtweise. Im Gegensatz zum Pfeil, der gezielt zur Scheibe getragen und ins Schwarze oder daneben gesteckt wird.

Jeder Wurf, jede Fotografie, ein nicht auch nur annähernd in identischer Weise, mit gleichen Mitteln zu reproduzierendes Ereignis; nicht in dem Sinne identisch wiederholbar, wie beispielsweise die Portraitaufnahme in einem Studio.

Das Werk entsteht während der Aufnahme, allein durch die Art der Aufnahme; die digital entwickelte Fotografie wird von mir nicht weiter bearbeitet.

KommTier! | Auf | | | |

Wirklichkeit, Wahrnehmung … und Realität?

Lyrik und Poesie der Abstraktion

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

Die intensive und spezielle Art des Lichteinfalls, der Beleuchtung, der Lichtreflektion, sind es, die mich visuell faszinieren, Erinnerung und Wiedererkennen evozieren.

Ein vertrauter, wundervoller Moment, durch dessen Magie ich mich bewusst vereinnahmen lasse und der das Potential zum Ertanzen einer entfesselten Aufnahme hat.

Aus diesem Moment gezielter Aufmerksamkeit auf die Szenerie entfacht der kreative Kick.


Ich gestalte, konstruiere oder verändere nicht.

Die Situation wirkt so, wie sie ist, für andere vielleicht verborgen, gewöhnlich und – scheinbar – unscheinbar.

Mit der Fotografie versuche ich die Wirkung dieses Augenblicks festzuhalten, durch Transformation meiner Wahrnehmung der im Licht betonten konkreten Fragmente äußerer Wirklichkeit, in eine eigene, sinnlich, poetisch überhöhte Realität – eine lyrische Abstraktion dieser Fragmente.

Die ursprüngliche Situation ist der Auslöser, das Tor zur erweiterten Wahrnehmung der Wirklichkeit – dieser Kulisse der Realität.

Die Fragmente verlieren dabei ihre ursprüngliche Objekthaftigkeit, Funktionalität und Bedeutung, und werden zum visuellen Medium einer noch abstrakten Realität neu wahrzunehmender Objekte und Empfindungen.

Diese transformierte Realität erschließt sich nicht durch einen nur flüchtigen, konsumierenden Blick, ebenso wenig, wie sich einem ein anderer Mensch durch einen nur flüchtigen oder anonymen Kontakt erschließt.

Der ganze Prozess – die Aufnahme und die folgende Entwicklung – ist bis auf das technisch notwendig Rationale, von Erinnerung und Emotion, von Intuition geleitet.
Emotion hier nicht im Sinne eines inneren Überschwanges der Gefühle, sondern im Sinne einer Empathie den Dingen gegenüber.

KommTier! | Auf | | | |

Wirklichkeit, Wahrnehmung … und Realität?

Lyrische Abstraktion mit den Mitteln entfesselter Fotografie

Vorwort

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

BerHWolf – No.50 – Decision Cut Future BerHWolf – No.50 – Decision Cut Future

Ich verwende den Begriff „Lyrische Abstraktion“, weil er eine nützliche und grobe Zuordnung zu einer bestehenden Stilrichtung des Abstrakten ermöglicht, wenn auch im Bereich der Malerei begründet, deren auf einer improvisierenden Art und Weise der Ausführung beruhende visuelle Aspekte in meiner abstrakten Fotografie, auf einer allgemeinen Ebene, eine gute wenn auch nicht erschöpfende Entsprechung finden.

Unabhängig davon hätte ich Begriffe wie lyrische oder auch poetische Abstraktion für meine Art abstrakter Fotografie erfunden, gäbe es diese nicht schon, ebenso wie auf einer technischen Ebene „Direkte Abstraktion“ oder allgemein „Intuitive Abstraktion“ im Sinne von unmittelbar, oder aber „Reine Abstraktion“, nicht etwa als Gegensatz zum Unreinen, sondern im Sinne von unbeeinflusst, unbeeinflusst von Formalismen, oder doch „Transformierende Abstraktion“; wohl wissend, dass diese Begriffe ebenfalls schon in Verwendung sind.

Dies gilt gleichermaßen für den Begriff „Entfesselte Fotografie“, wenn dieser auch in dem von mir beschriebenen Zusammenhang bisher nicht gebräuchlich ist.

Zusammenfassend beschreibe ich all dies mit dem ganz wundervollen Begriff „Handgetanzte Fotografie“. Den gibt es noch nicht. Danach sucht aber auch noch keiner.

Doch was sind schon Begriffe? Begriffe!

Warum das alles?

Es ist meine Art, Wahrnehmung, Empfindung und Gedanken zu formulieren – nicht allein als Bild zum Ausdruck zu bringen, muhahaha –, meine Art, von mir assimilierte Realität in die Wirklichkeit zurück zu transpirieren.
Text, Fotografie – Abstrakte Fotografie –, Video und Graphitmalerei, so wie ich sie ausführe, sind offensichtlich die Mittel meiner Wahl.

Die gegenständliche, realistische … statische Darstellung, erscheint mir oft … zu laut … zu konstruiert … in der Ruhe der Dynamik, der Bewegung, der Abstraktion, ist meine Wahrnehmung … klarer.
In Bewegung, sich verändernd, im Wechsel, entsteht Erkenntnis.

Warum öffentlich? Weil es ein inhärenter Bestandteil des Prozesses ist; woraufhin sich ganz natürlich die nächste Frage anschließen könnte.

Suche