Ξ  Xabu Iborian

Text Fotografie Video Graphitmalerei

Z e i t w a i s e

Wirklichkeit, Wahrnehmung … und Realität? – Wirklichkeit, Wahrnehmung und Abbildung – 4

in: Abstrakte Fotografie — BerHWolf
Handgetanzt — Sinnliche Eigenwelten – Fragmente der Wirklichkeit

Ein visueller Eindruck alleine, ohne jeden weiteren Bezug zu anderer Wahrnehmung und Erfahrung hat keinerlei Bedeutung, ist entweder gar nicht fassbar oder führt zum Erkennen von scheinbaren Bildelementen, da der Verstand etwas erkennen und begreifen WILL.

Deshalb scheint in besonderem Maße gerade ein bewußt abstrakt gestaltetes Bild, das bis auf Farbe und Kontrast kein unmittelbares Erkennen ermöglicht, erst erlernt, in Bezug gesetzt werden zu müssen. Ein Bezug, der in Verbindung des Betrachters mit seiner zweifelhaft reichhaltigen visuellen Erfahrung, und in Verbindung mit dem Urheber, dem was über ihn bekannt ist, und dem was dieser über das Bild zu sagen hat, hergestellt werden kann.

Doch, wie in der Musik, können auch visuelle Abstraktionen intuitiv wahr genommen werden, das heißt, durch jene fest verdrahteten Empfindlichkeiten der Wahrnehmung, die dem Sein unabhängig von der Ausbildung des Seins eigen sind.

Zurück zum Thema Abbildung.

Auch die visuelle Wahrnehmung mit den eigenen Augen, ist nichts weiter als die Interpretation eines virtuellen, durch jeweils eine einzelne Linse auf die Augennetzhaut projizierten Bildes; prinzipiell das gleiche Bild, das auch durch eine fotografische Linse auf Film oder einen Chip projiziert wird.

Eines Bildes, welches durch die Bildverarbeitung im Kopf erst einmal um 180 Grad gedreht, seitenkorrigiert, weitgehend entzerrt, farb-, helligkeits- und kontrastoptimiert und in Kombination mit dem vom zweiten Auge projizierten Bild, zu einem räumlichen Eindruck ergänzt wird.

Eine Verarbeitung, die ursprünglich in erster Linie dazu diente und daraufhin optimiert ist, besser mit der Außenwelt interagieren zu können.

Interessant ist, das mit den Augen Wahrgenommene erscheint immer als vor einem liegende Projektion, wo doch das Bild tatsächlich erst im Kopf entsteht.

Eine Tatsache, die besonders bewusst wird, durch längeres gezielt in eine Richtung schauen, gefolgt vom Schließen der Augen. Das Nachbild ist eindeutig im Kopf und nicht mehr außerhalb lokalisiert.

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